Teutsche Liedlein

In vielen Konzerten haben wir bei „I Ciarlatani“ aus Georg Forsters Liedersammlung gesungen. Die Lieder sind für mich voller Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit, die leider jäh beendet wurde durch frühen Tod unseres Leiters Klaus Winkler.

Die CD ist eine abwechslungsreiche und kurzweilige Zusammenstellung aus der umfangreichen Sammlung.

Description

01Ich kam für einr fraw wirtin hauß03:53
02Drey laub auff einer linden03:37
03Wol dem die vbertrettung groß03:18
04Von gotes gnaaad wart in den tod05:45
05Wolauf, gut gsel, von hinnen03:03
06Wol auff, gut gsel, von hinnen schlaag umb02:46
07O Herr nit ferr sey dein genad02:00
08Meins freundlich B03:12
09Hertz liebster man02:14
10Lust, freud thet mich vmgeben gar04:52
11Mancher wünschet jm grosses gut02:29
12Ich bin ein weißgerber genant02:54
13Entlaubt ist vna der walde04:20
14Glück mit der zeyt01:47
15Ich armes keutzlein kleine03:23
16Sie ist mein trost vnd auffenthalt03:55
17Non argus, largus02:29
18Philippe qui videet me04:04
19Mir ist ein schönß braunß meidelein04:20
gesamt64:22

 

Georg Forsters fünfteilige Edition der ,Frischen Teutschen Liedlein‘ ist die wohl bedeutendste von Liedern in deutscher Sprache aus Sammlung der Hochrenaissance. Da mutet es schon seltsam an, dass bisher nur ganz wenige Einzelsätze aus dieser umfassenden Sammlung auf CD veröffentlicht wurden – eine CD, die sich ausschließlich dieser Sammlung widmet, liegt hier überhaupt zum ersten Mal vor.

Von Beruf eigentlich Arzt, dazu hochgebildet, war Georg Forster ein typischer Zeitgenosse der Renaissance und ,nebenberuflich‘ noch Musikliebhaber, Textdichter, Komponist, Sammler, Bearbeiter und Herausgeber in einer Person.

Der Dritte Teil seiner Teutschen Liedlein umfaßt – neben eigenen Kompositionen – ausschließlich Werke seiner Kollegen aus der Heidelberger Studienzeit: Jobst vom Brandt, Caspar Othmayr, Stephan Zirler, Lorenz Lemlin und Leonhard von Langenau – auch die ,Heidelberger Liedmeister‘ genannt.

Die Inhalte dieser Lieder drehen sich fast ausschließlich um die Liebe in verschiedensten Ausprägungen – von sehnsuchtsvoll-schmachtend, über gutbürgerlich-moralische Empfehlungen bis hin zum Derb-frivolen. Gekleidet sind diese Texte immer in kunstvoll ausgesetzte Renaissancesätze, in denen zumeist der Tenor die Melodiestimme trägt.

Das Ensemble I Ciarlatani hält sich an Forsters Empfehlung, die Stücke ,nicht allein zu singen, sondern auff allerley Instrumenten zu brauchen‘ und schafft durch geschickte nstrumentierung ein kurzweiliges, abwechslungsreiches Programm, das die interessantestesten Werke des Dritten Teils der Teutschen Liedlein vorstellt.

 

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